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Motorradlärm ist große Zumutung

Viele Motorräder unzumutbar laut unterwegs 

Messungen des Landes zeigen Ausmaß der Belastung

Lärmschutzbeauftragter Marwein: „Motorradlärm ist große Zumutung für Anwohner und Erholungssuchende“

Verkehrsminister Hermann: „Der Bund muss nun endlich handeln“

In einer Pressemitteilung des Landesministeriums für Verkehr vom 19.2.2021 heisst es: 

Motorradlärm verursacht weiterhin Konflikte. In Erholungsgebieten, wo Menschen Ruhe suchen, geht von Motorrädern dröhnende Lautstärke aus. Um Daten dazu zu erhalten, hat das Land Leitpfostenmessgeräte aufstellen lassen, welche die Lautstärke von vorbeifahrenden PKW und Motorrädern erfassen. Auch die vom Land geförderten Motorradlärm-Displays der Kommunen erfassen Lärm und Verkehrsdaten. Einige der dort gesammelten Daten hat das Verkehrsministerium analysiert. Das Ergebnis: Die meisten Motorräder sind lauter als PKW. Der Lärmschutzbeauftragte der Landesregierung, Thomas Marwein: „Die meisten Motorräder sind so laut wie eine Motorsäge oder ein Presslufthammer – leider nicht nur einige wenige.“

Mit Leitpfostenmessgeräten wird neben den Verkehrszahlen auch der Fahrzeuglärm erfasst, wie dieser auf der Straße zu hören ist. Die Auswertungen zeigen, dass bei den besonders lauten Fahrzeugen Motorräder besonders aus dem Gesamtverkehr hervorstechen. So war an der Bundesstraße 39 bei Löwenstein (Landkreis Heilbronn) im betrachteten Zeitraum etwa jedes zweite Motorrad mit 87 dB(A) oder lauter unterwegs, jedes Dritte sogar lauter als 90 dB(A). Bei den Pkw kam nur eins von acht bzw. eins von 30 Fahrzeugen auf diese Lautstärke. An anderen Straßenabschnitten mit sehr unterschiedlichen Verkehrsverhältnissen ergibt sich ein vergleichbares Bild (vgl. Grafiken im Anhang).

Der Lärmschutzbeauftragte, Thomas Marwein MdL, appelliert: „Es ist eine Zumutung für Anwohnerinnen, Anwohner und auch für Erholungssuchende, wenn Motorräder mit ohrenbetäubenden 90 dB(A) und mehr vorbeifahren. Eine solche Lärmbelastung erreichen üblicherweise Motorsägen oder auch Presslufthammer. Aus Rücksicht auf die Mitmenschen sollten leise Motorräder gefahren werden, am besten elektrische.“ “

Bereits im November 2020 hatten sich Schwarzwaldverein und die Großschutzgebiete im Schwarzwald im Vorfeld einer Online-Diskussion zum Thema “Motorradlärm” mit einer gemeinsamen Erklärung an Verkehrsminister Winfried Hermann sowie den Lärmschutzbeauftragten des Landes gewandt.

Weitere Informationen: 

Seite “Landschaft & Lärm”

Gesamte Pressemitteilung des Landesministeriums für Verkehr 

 

5 Kommentare zu “Motorradlärm ist große Zumutung

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    mich würde interessieren wie dieses Thema im Jahr 2023 vom Verein behandelt wird?
    Gibt es Überlegungen für das Jahr 2024.
    Grüße Uwe Renz

  2. Hallo Herr Ostwind,

    Als Motorradfahrer und aktives Mitglid des Schwarzwaldverein, sehe ich dies anders.
    Der Verein sollte nicht eine Gruppe, die sich im Schwarzwald aufhält, komplett verurteilten.
    Ich überlege ob der Verein noch der richtige für mich ist.
    Grüße
    Uwe Renz

    1. Hallo Herr Renz,
      danke für Ihre Kommentare, die ich gerne einordnen möchte:
      – der Schwarzwaldverein verurteilt nicht pauschal eine Gruppe, also die Motorradfahrer. Denn so einheitlich ist diese Gruppe gar nicht. Wir wehren uns aber gegen die Lärmbelastung einzelner, unter der dann eben viele andere Menschen zu leiden haben.
      – für nächstes Jahr gibt es noch keine konkreten Planungen. Wir sind in dieser Thematik mit anderen Partnern (Naturparke, Biosphärengebiet, Naturschutzzentrum Südschwarzwald, Kommunen etc.) unterwegs und es ist nicht einfach, hier weiterzukommen und das Ziel zu erreichen, mehr Ruhe/Stille zu bekommen.

      Beste Grüße, Mirko Bastian

  3. Technologische und gesellschaftliche Entwicklungen erzwingen und ermöglichen zugleich den Wandel, dem wir uns alle stellen müssen, auch die Motorradfahrer: Lärm und Abgase im Erholungsgebiet Schwarzwald finden überall zunehmend weniger Akzeptanz. Warum nicht auf elektrische Bikes umstellen? Auch Gastwirte, die mit „Biker-Treffs“ im Schwarzwald ihr Geld verdienen, könnten in Zukunft auf Ladesäulen-Service umstellen. Mitglieder, die sich dem Wandel nicht stellen wollen, können meinetwegen gerne austreten. Der Schwarzwaldverein muss zukunftsfähig bleiben, und dazu passt der umweltzerstörende und nicht nachhaltige Verbrenner einfach nicht dazu. Wäre auch mal zu überlegen, ob viele der attraktiven Wanderangebote nicht genausogut mithilfe des ÖPNV zu verwirklichen wären.

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