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Leserzuschrift, Ausgabe 4/2020

REGIONAL ESSEN – Verbraucher haben die Wahl

Zum Schwerpunktthema

Der Artikel von Gabriele Hennicke wäre interessant und informativ, wenn da nicht der Titel wäre.
„Die Verbraucher haben es in der Hand“ lautet er. Und er ist m.E. völlig falsch.
Er verunsichert die Konsumentinnen und hilft bloss die wahren Täter in der Landwirtschaft zu schützen, auf dass diese einfach weitermachen wie bisher.
Verkehrt ist das ganze System, in dem die Landwirtschaft eingebettet ist. Die grossen Agrarmultis haben doch ganz andere Interessen als die Weltbevölkerung mit gesunden Nahrungsmittel zu versorgen. Nur der Profit zählt. Die kleinen und mittleren Bauern strampeln sich ab, und viele müssen mit der Zeit aufgeben – wenn sie es nicht schon längst getan haben. Übrig bleiben zerstörte Urwälder, öde Plantagen, desolate Natur, kaputte Böden, gequählte Kreaturen in den Tierfabriken und Artensterben. Das alles zu beenden, haben die Verbraucher eben n i c h t in der Hand! Die Reichen werden reicher und die Armen zahlreicher. Wie sollen da „die Verbraucher“ mit immer weniger Lohn anständige und korrekte Preise für die hochwertigen Nahrungsmittel der Biolandwirte bezahlen können? Das kapitalistische System in der Landwirtschaft muss weg!
Die Nahrungsmittelproduktion für die Welt darf nicht dem Profitinteresse untergeordnet werden. Mit „unserer“ Landwirtschaftsministerin ist das allerdings nur schwer zu schaffen…

Paul Jud, Stühlingen, per E-Mail am 19.11.2020

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