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Kein Sieg für Sigel

Neuer Versuch nach Heckers Niederlage: Die Mannen von Franz Sigel wollten sich mit den aufmüpfigen Freiburgern verbünden und verbinden Ostern 1848. Es endete bitter. An die Ereignisse erinnert der “Weg der Revolutionäre”, die fünfte Etappe unserer Wanderung auf den Spuren der Badischen Revolution.

Der ausgeschilderte Weg beginnt in Horben und endet am Sternwaldeck in Freiburg. Weiter Richtung Innenstadt kam es Ostermontag 1848 am Schwabentor zu einem Gefecht, das mit der Niederlage der Freiheitskämpfer endete. Das schauen wir uns an!

Großes Interesse

Deswegen sind wir auf den Spuren von Sigel & Co. am Sonntag gewandert, am Jahrestag der Ereignisse. Klasse, dass sich so viele für das interessieren, was damals war. Und was es uns für heute zu sagen hat!

Rund 40 Menschen sind gekommen, um bei unserer letzten Etappe dabei zu sein. Heinz Siebold erzählt und singt, Walter Sittig vom Schwarzwaldverein Freiburg-Hohbühl erklärt den Weg (ausgeschildert als “Weg der Revolutionäre”), und zu aller Überraschung steht dann auch noch Paul Busse beim Start in Horben. Er hat seine Drehorgel dabei, wir singen “Die Gedanken sind frei”. Der Weg auch!

Falsche Erwartungen

Von Horben geht es über Langackern und dann malerisch durch den Wald nach Günterstal. Vor 175 Jahren ist hier, erzählt Heinz Siebold, ein Emissär der aufmüpfigen Freiburger Stadtgesellschaft den Aufständischen entgegen geeilt, in Erwartung von geordneten Truppen und gern auch feschen Marketenderinnen. Das Bild, das sich ihm bot, war dann allerdings doch ein anderes. Es war ein bunter Haufen, der versuchte, der Soldateska Paroli zu bieten – mit dem bekannten Ergebnis.

Steinernes Gedenken

An die beiden Gefechte bei Günterstal erinnern Gedenksteine am viel begangenen Waldrandpfad. Hier hören nicht nur unsere Mitwandererinnen und Mitwanderer gebannt zu – wir haben eine Reihe von interessierten Zaungästen. Ist ja auch spannend, was (und wie) Siebold von damals erzählt!

Platz der letzten Barrikade

Die letzte Etappe führt dann noch zum Freiburger Schwabentor – 1848 Platz der letzten Barrikade, und genauso haben ihn revolutionsbewegte Studierende 1978 auch (um-)benannt. Das Pappschild mit dieser Aufschrift verschwand aber bald wieder in der Versenkung. Heute verweist am Tor wenig auf die Ereignisse damals. Allerdings: In der Zinnfigurenklause hoch oben im Tor ist die Szene von 1848 nachgebildet.

Sekt auf die Freiheit

Am Ende sind wir eingeladen in der Freiburger Außenstelle der Landeszentrale für Politische Bildung. Deren Chef Michael Wehner und zwei Mitarbeiter:innen sind den ganzen Weg mitgegangen. “Demokratie kommt nicht von selbst”, sagt Wehner beim Abschlussempfang, “da sind wir alle aufgerufen, uns für sie einzusetzen.” Sagt’s und schenkt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Glas Sekt auf die Freiheit ein.

Herzlichen Dank!

Klaus Gülker

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