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Auf nach Amerika!

Nicht wir, sondern: Die Freiheitskämpfer von 1848. Jedenfalls viele von ihnen, allen voran Friedrich Hecker und auch Franz Sigel, auf dessen Spuren wir bei unserer letzten Geschichtswanderung unterwegs sein werden, suchten eine neue Heimat in Amerika.

Der zeitgenössische Bilderbogen zeigt die Ankunft Friedrich Heckers in New York nach der gescheiterten Revolution 1848. Er kam als Held – und blieb. In Illinois betrieb er eine Farm, von der es zumindest diese alte Zeichnung noch gibt.

Heckers Farm

Sie steht nicht mehr. 1992 hat die Heckergruppe Singen den Platz besucht, und ich durfte als Reporter dabei sein. Genau an dieser Stelle – längst ein Maisacker – soll Heckers Haus gestanden haben. Entfernte Nachfahren haben ihn uns gezeigt.

Hier soll es gestanden haben, Heckers Haus

Der Farmer Hecker war auch Winzer. Und als solcher korrespondierte er mit dem badischen Winzer Adolph Blankenhorn in Sachen Reblaus. Die drohte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den badischen Weinbau zu vernichten. Gerettet wurde er durch die resistente Amerikanerrebe, eine Idee, an der Hecker großen Anteil hatte. Auch eine Karriere: Vom Kampf gegen die Fürsten zum Kampf gegen die Reblaus. Aber – gewonnen!

Kämpfer auch in den Amerika

Hecker und andere 1848er, so auch Franz Sigel, engagierten sich auf der Seite der Nordstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg. Der Kampf gegen die Sklaverei war erfolgreich. Noch ein Sieg – nach den vielen Niederlagen daheim in Baden. Auch deswegen hat man Hecker in den USA Denkmäler gesetzt. Dieses haben wir in Cincinnati im Bundesstaat Ohio seinerzeit besucht.

Heckerdenkmal Cincinnati, 1992

Die Heckergruppe 1992 stand auch Grab ihres Idols. Das liegt auf einem windzerzausten Friedhof in Summerfield/Illinois. Reden wurden gehalten, Lieder gesungen, Salut geschossen.

An Heckers Grab, 1992

Ich habe damals als Reporter live per Autotelefon in die Radiosendung daheim in Freiburg berichtet. Ein Gänsehautmoment!

Klaus Gülker

4 Kommentare zu “Auf nach Amerika!

  1. Das Grabmal im Hintergrund der Hecker-Gruppe ist das der Familie Hecker. Daneben steht unscheinbar ein kleinerer, weisser Grabstein, das allen Teilnehmern des amerikanischen Bürgerkrieges zustand. Unter diesem wollte der ehemalige Colonel Hecker begraben werden.

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