Ehrenmal des Schwarzwaldvereins, Allerheiligen, Foto: S. Seyl

Geschichte des Schwarzwaldvereins

1864
Gründung des Schwarzwaldvereins am 8. Juni 1864 von 7 Gastwirten in Freiburg als “Badischer Verein von Industriellen und Gastwirten” im Renz’schen Felsenkeller. Das Haus befindet sich seit 1996 im Eigentum des Schwarzwaldvereins. Der erste Präsident war Gustav Rehfuß.

1867
Der Verein wird umbenannt in (Badischer) Schwarzwaldverein.

1874
Die ersten Aussichtstürme des Badischen Schwarzwaldvereins werden errichtet.

1883
Die ersten selbständigen Sektionen (heute: Ortsgruppen) entstehen.

1884
Der Württembergische Schwarzwaldverein wird in Stuttgart gegründet.
Der erste Präsident war Freiherr von Bätzner.

1886
Die erste Wanderkarte des Württembergischen Schwarzwaldvereins im Maßstab 1:70.000 erscheint.

1893
Zeitschrift des Württembergischen Schwarzwaldvereins “Aus dem Schwarzwald” erscheint.
Die ersten Wanderkarten des Badischen Schwarzwaldvereins erscheinen.

1898
„Monatsblätter des Badischen Schwarzwaldvereins“ erscheinen.

1900
Der Schwarzwaldverein hat 8.900 Mitglieder.
Der Westweg von Pforzheim nach Basel wird eingerichtet.

um 1900
Erste Wanderheime des Württembergischen Schwarzwaldvereins werden gebaut.

1903
Der Mittelweg (Pforzheim-Waldshut) und der Ostweg (Pforzheim-Schaffhausen) werden eingerichtet.

1903/04
Erschließung der Wutachschlucht von Bad Boll bis zur Wutachmühle.
Denkschrift des Badischen Schwarzwaldvereins an das Großherzogliche Ministerium des Innern über den amtlichen Schutz von Naturdenkmälern und geschichtlich bedeutsamen Bauwerken.

1906
Erster vergeblicher Versuch zur Zusammenlegung des Badischen und Württembergischen Schwarzwaldvereins.

1907
Das Kartenwerk des Badischen Schwarzwaldvereins ist komplett.

1909
Naturschutz wird als Satzungsziel verankert.

1910
Der Badische Schwarzwaldverein betrachtet den Schutz von Natur und Naturdenkmälern als eine seiner wichtigsten Aufgaben.
Hornisgrindeturm und Aussichtsturm bei der Teufelsmühle sind fertiggestellt.

1912
Der Schwarzwaldverein wehrt sich gegen den Bau des Murgtalkraftwerkes wegen der Beeinträchtigung des Raumünzachwasserfalls.

1913
Die Schaffung eines Naturschutzparks im Feldberggebiet wird empfohlen.
Die ersten Wanderheime des Badischen Schwarzwaldvereins werden gebaut.

1915 bis 1921
Nur die notwendigsten Arbeiten an Wegen und Schutzhütten können vorgenommen werden.

um 1920
Gründung der “Abteilung Schwarzwald des Vereins Bergwacht”, Vorläufer der Naturschutz-Streifendienste.

1921
Kampf des Badischen Schwarzwaldvereins um die Erhaltung des Isteiner Klotzes und des Hohenstoffeln.
Einweihung des neuerbauten Gedächtnishauses Fohrenbühl.

1926
Protest gegen die geplante Aufstauung des Schluchsees.

1927
Erfolgreicher Einspruch gegen den Einbau von Staustufen in das Monbachtal.

1928
Die ersten Jugendgruppen entstehen.

1929
Protest gegen die weitere Verschmutzung der Wutach.

1932
Der erste Naturlehrpfad wird eingerichtet (Zell a. H. – Brandenkopf).

1933
Durch den Reichswanderführer wird angeordnet, dass in jedem Landschaftsgebiet nur noch ein Wanderverein bestehen darf.

1934
Zusammenlegung des Badischen und des Württembergischen Schwarzwaldvereins. Erster Präsident ist Prof. Dr. Hans Schneiderhöhn. Das neue, gemeinsame Vereinszeichen wird der rote Rhombus in Wappenschild. Die gemeinsame Vereinszeitschrift heisst ab nun „Der Schwarzwald”.

Der Querweg Freiburg-Bodensee wird eingerichtet.

Der Schwarzwaldverein hat 25.800 Mitglieder.

1935
Kandel-Höhenweg, Querweg Lahr-Rottweil und Schwarzwald-Jura-Bodensee-Weg werden fertiggestellt.

1938
Der Ortenauer Weinpfad wird eingerichtet.

1939
Es bestehen 15.000 km markierte Wanderwege, 100 Brücken und Stege, 50 Aussichtstürme, 100 Schutzhütten, 60 Brunnen und 3.000 Sitzbänke.

Vereinbarung mit dem Schwäbischen Albverein über die Wegebetreuung.

1940
Querweg Schwarzwald-Kaiserstuhl-Rhein wird eingerichtet.

1941
Hotzenwald-Querweg und Hochrhein-Querweg werden eingeweiht.

1942
Querweg Gengenbach-Alpirsbach ist fertiggestellt.

1943
Das Erscheinen von “Der Schwarzwald” wird eingestellt.

1945
Auflösung des Schwarzwaldvereins durch die Besatzungsmächte.

1946/47
Die amerikanische Militärregierung in Stuttgart gestattet die Wiederzulassung des Schwarzwaldvereins in der amerikanisch besetzten Zone von Württemberg-Baden.

1949
Neuanfang des Schwarzwaldvereins durch Verhandlungen von Präsident Matthias Callenberg.

1950
Wiedergründung des Gesamtvereins mit Bildung von Orts- und Jugendgruppen sowie Gauen.
Das Verbandsorgan „Der Schwarzwald” erscheint wieder.

1951
Widerstand gegen Reklame in der Landschaft.

1952
Protest gegen die Errichtung einer Radar-Station auf dem Feldberg.

1953
Kampf um die Erhaltung der Wutachschlucht (1. Bürgerinitiative), die zur Energiegewinnung aufgestaut werden soll.

1954
Aktion für Gewässerschutz.
Der Bau eines Sessellifts auf den Belchen wird verhindert.
Sperrung von Waldwegen für den Kfz.-Verkehr.
Schaffung von Wanderparkplätzen.
Forderung nach Festlegung von Bannwäldern.

1955
Kauf des kleinen Hochkopfhauses.

1956
Bemühungen um den Erhalt des Schwarzwaldhauses.
Beginn der Aktion „Haltet die Landschaft sauber“.

1959
Der Friedrich-Luise-Turm auf dem Feldberg muß wegen der strategischen Bedeutung des Feldbergs für die Fernerkundung verkauft werden.

1962
Einrichtung des “Dreiländerwegs”.

1963
Einweihung des vergrößerten Wanderheims Hochkopfhaus.

1964
Kampf gegen die Erweiterung des Steinbruchs im Landschaftsschutzgebiet Gottschlägtal zur Erhaltung des Karlsruher Grats.

1967
Aktion “Saubere Landschaft” wird propagiert.

1970
Kampf gegen die geplante Autobahn-Südtrasse bei Pforzheim.
Erneuter Kampf um die Erhaltung des Isteiner Klotzes.
Einweihung des “Naturlehrpfades Feldberg” und des Gäurandweges.

1971
Mitgründung der “Aktionsgemeinschaft Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg” (heute: Landesnaturschutzverband).

1972
Bemühungen um die Schaffung eines Naturparks “Nordschwarzwald”.
Unterschriftenaktion zum Schutz des Taubergießen vor Abwassereinleitung.
1. Zeltlager bei der Bockhornhütte findet statt.

1973
Verstärkter Kampf gegen eine Schwarzwaldautobahn von Freiburg nach Donaueschingen (bis zur Ablehnung 1983). Auch die Planung einer Hochrheinautobahn über den Dinkelberg wird abgelehnt.

1974
Zunehmende Verteerung der Wanderwege führt zu Umlegungen in größerem Umfang.
Proteste gegen den Bau der geplanten Autobahn über den Bodanrück.

1976
Jahr der Heimatpflege
Widerstand gegen die Landschaftszerstörung durch Freileitungen und gegen das Reiten im Wald.
Eröffnung des Rheinauewegs Kehl-Basel.
Die Gaue (heute: Bezirke) werden neu geordnet.

1977
Forderung: Keine neuen Staubecken mehr im Hotzenwald (Atdorf, Lindau).
Der Taubergießen ist gerettet.
Weitere Bemühungen um den Erhalt des Schwarzwaldhauses.

1978
Aktionen gegen die Verstraßung von Wanderwegen.
Kampf gegen den weiteren Ausbau der B 500 in Richtung Kinzigtal.
Die Wanderkarten werden zusammen mit dem R & V-Verlag herausgegeben.

1980
Die “Aktion Saubere Landschaft” wird abgelöst durch die neue Daueraktion “Wanderer halten die Landschaft sauber – Nimm die Erinnerung mit und den Abfall”!
Problem landschaftsverträglicher Tourismus wird aufgegriffen.

1981
Teilweise erfolgreicher Widerstand gegen einen Skilift am Belchen beginnt.
Einweihung des Nordrandweges Mühlacker-Karlsruhe.

1982
Engagement gegen die vier umweltfeindlichen “V”: Verstraßen, Vertrassen, Verdrahten, Verbauen und die drei “W”: Wyhl (Atomkraftwerk), Waldachtal (Staubecken) und Wutach (Verschmutzung).

1983
Aktionen gegen das Waldsterben.
Einstellung eines hauptberuflichen Naturschutzreferenten.
Neuherausgabe des Wanderkartenwerks in Zusammenarbeit mit dem Landesvermessungsamt.

1984
Grundlegend neue Satzung: Der Hauptausschuss entfällt; Gauobleute gehören nun dem Hauptvorstand an.
Forderung von Sofortmaßnahmen gegen die Luftverschmutzung.

1986
Kundgebung zum Waldsterben auf dem Thurner unter Beteiligung von Bundespräsident Richard von Weizsäcker.
Ausstellung: 10 Jahre Heimatpflege.

1987
Klage beim Verwaltungsgerichtshof Mannheim gegen den Bau der Hochrheinautobahn A 98 (Planfeststellungsbeschluss wird 1988 aufgehoben).
Trinkwasserableitung aus der Kleinen Kinzig in den Neckar wird durch tatkräftige Unterstützung des Schwarzwaldvereins von den Gemeinden abgelehnt.

1989
125 Jahre Schwarzwaldverein. Der Schwarzwaldverein hat 92.450 Mitglieder in 238 Orts- und 62 Jugendgruppen.

1992
Der Fachbereich Naturschutz erarbeitet ein Leitbild.

1993
Das Schwerpunktthema Verkehr soll die Akzeptanz der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bei Ortsgruppen und Mitgliedern erhöhen.

1994
Anerkennung des Schwarzwaldvereins als Naturschutzverband nach § 29 Bundesnaturschutzgesetz.
Einstellung einer Bildungsreferentin zur professionellen Unterstützung der Jugendarbeit.
Der Fachbereich Wandern erarbeitet Leitlinien für seine Arbeit.

1995
Gründung eines Beirats für den Schwarzwaldverein.
Schwerpunktthema „Wasser“.

1996
Einrichtung einer Naturschutzstelle auf dem Feldberg als Vorläufer für das seit über 10 Jahren geplante Naturschutzzentrum des Landes Baden-Württemberg.
Kauf des Gründungshauses in Freiburg als künftige Hauptgeschäftsstelle.

1997
Ausschilderung des Fernradwanderweg von Karlsruhe nach Lörrach.
Gründung der Stiftung des Schwarzwaldvereins “Natur- und Kulturlandschaft Schwarzwald“.

1998
Die Hauptgeschäftsstelle zieht in das Gründungshaus, Schlossbergring 15, in Freiburg ein.

1999
Die Wanderbücher “Mittlerer Schwarzwald“, “Erlebnis Höllental- Dreiseenbahn“, “Streifzug durch die Ortenau“ und “Schwarzwald Quer“ werden vom Schwarzwaldverein neu herausgegeben

2000
Jubiläum 100 Jahre Westweg
Beginn der Umsetzung des neuen Wegekonzepts als Pilotprojekt im Hotzenwald.

2001
Neugestaltung der Vereinszeitschrift „Der Schwarzwald“.
Genehmigung der „Stiftung des Schwarzwaldvereins, Natur- und Kulturlandschaft im Schwarzwald“ als selbständige Stiftung.
Start der landesweiten Aktion „Erfassung der Kleindenkmale“, Kooperationsprojekt von Schwarzwaldverein, Schwäbischer Albverein und Schwäbischer Heimatbund mit dem Landesdenkmalamt.
Gründung der „Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg“, durch Schwarzwaldverein und Schwäbischer Albverein.

2002
100 Jahre Mittelweg.
Resolution „Schwarzwald und Energie“.

2003
Verkauf des Wanderheims Hochkopfhaus des Hauptvereins.

2004
100 Jahre Ostweg.

2005
Erste Binationale Wanderung in Zusammenarbeit von Vogesenclub und Schwarzwaldverein.

2006
Eröffnungswanderung auf dem neuen Nordrandweg.

2007
Zertifizierung des Westweges mit dem Gütesiegel „Qualitätswanderweg Wanderbares Deutschland“.
Spendenaktion für das Wanderheim „Gedächtnishaus Fohrenbühl“ und Sanierung des Unterkunftstraktes.

2008
Gemeinsamer Naturschutzkongress von Schwäbischem Albverein und Schwarzwaldverein Positionspapier zur Kulturlandschaft in Baden-Württemberg.
Abschluss der Umsetzung des Neubeschilderungs- und Markierungssystems.

2009
Resolution zur „Erhaltung der offenen Landschaft im Schwarzwald“.

2010
110. Deutscher Wandertag 2010 im Schwarzwald und in Freiburg, ausgerichtet vom Schwarzwaldverein.

2011
Festakt zum 10-jährigen Bestehen der Heimat- und Wanderakademie in Sigmaringen.

2014
Der Schwarzwaldverein feiert sein 150jähriges Gründungsjubiläum unter dem Motto „150 Jahre wegweisend!“

2016
Der Schwarzwaldverein startet den Zukunftsprozess „Schwarzwaldverein 2030“ und veranstaltet im Herbst des Jahres fünf Regionalkonferenzen.

2019
Auf seiner 150. Hauptversammlung in Konstanz beschließt der Verein eine neue Satzung und ein neues Leitbild.
Im September feiert der Verein „25 Jahre Anerkennung Naturschutzverband“