Familienabenteuer in Kollnau-Gutach

„So herzlich wurden wir noch nirgends begrüßt!“ Bereits kurz nach halb neun Uhr waren die zwei ersten Teilnehmerinnen am Schulzenhof eingetroffen. Hier, am Ausgangspunkt des Kollnau-Gutacher Beitrags zum Familienabenteuer „In 7 Tagen durch den Schwarzwald“, begrüßten zwei Vertreterinnen des Ortsvereins die Wanderer, welche „zu den Huss’schen Stempeln unterwegs“ waren. Sie standen bereit, letzte Fragen zu klären. Natürlich drückten sie allen ein Huss’sches Stempelblatt in die Hand, dazu einen Buchholzer Apfel als kleine Aufmerksamkeit. Der eingangs zitierte Ausruf war für sie Motivation, bis gegen drei Uhr am Startpunkt auszuharren, eine Stunde länger als ursprünglich geplant, trotz des an diesem Tag eisigen Winds!

Zu Fuß bergan dagegen wird es einem schnell warm. Nach einigen hundert Metern ist der erste Huss’sche Stempel erreicht. Stempelkarte auspacken – einschieben – den Hebel drücken: Das erste von fünf Vögele ist in den Karton geprägt! Weiter geht’s hinauf, über den Ankenbühl und den Erich-Hofmann-Weg, einem schmalen Fußpfad, zum Buchwald. Über 300 Höhenmeter sind überwunden. Der Vögelestein liegt zum Greifen nah!

Da höchst unsicher war, ob der sagenhafte Rabe gerade an diesem Tag droben am Vögelestein seinen Schnabel wetzen würde -der Überlieferung nach macht er dies nur einmal alle 100 Jahre-, begrüßte dort eine Drehorgel die Ankommenden, zu diesem Anlass natürlich mit Wanderliedern. Nachdem die Familienreferentin, zum Vögelestein durchaus passend, „Felsenkletterei und ein bisschen Wildnis“ angekündigt hatte, war natürlich „Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen“ im Repertoire. Schienen übrigens dem mitwandernden Hund die ungewohnten Klänge anfangs nicht ganz geheuer zu sein, änderte sich dies sofort, als seine Hundeführerin die Orgelkurbel übernahm: Mit zufriedenem Gesichtsausdruck wandte er sich den Umstehenden zu.

Ab hier geht’s zumeist bergab. Unterm Vögelestein könnte man weiterziehen Richtung Jarwihütte, Schwedenkreuz, Gscheid, den ganzen Kohlenbach zu umrunden. Heute aber geht’s direkt hinunter zum Bromhof und weiter an der Ostflanke des Kohlenbachtals, am Fuß des Vögelesteins entlang. An der Grillhütte ist Kollnau errreicht. Ein letzter Abstieg führt zur Bläsikapelle, dem Kleinod des Kohlenbachs. Auch sie ist mit Wandern verbunden. Vor Jahrhunderten soll ein frommer Mann eine Blasiusstatue aus dem protestantisch gewordenen Tennenbach ins katholisch gebliebene Kohlenbach herübergetragen haben. Auch der ein Wanderer, wie heute wir!

Martin Hünerfeld, Schwarzwaldverein Kollnau-Gutach

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