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125 Jahre Mahlbergturm

Mahlbergturm Malsch-Völkersbach, Foto: Stefan Lumpp

Ein bunter Sockel zum Jubiläum – Mahlbergturm bei Völkersbach existiert seit 125 Jahren – Wer kümmert sich in Zukunft um das Bauwerk?
Ein Eichelhäher, ein Hirsch und ein Schmetterling – zum 125-jährigen Bestehen hat das graue Gemäuer des Mahlbergturms bei Malsch-Völkersbach am Sockel ein buntes Gewand bekommen. „Es ist eine kleine Attraktion für Kinder und Jugendliche“, freut sich die Vorsitzende des Schwarzwaldvereins Karlsruhe, Elfriede Maria Dahlke. Gemeinsam im Vorstand habe man die Motive gewählt. Der Graffiti-Künstler Marco Billmaier bettete die Tiere in eine Berglandschaft ein.

Ein Hingucker für über 150 Wanderer und Mountainbiker, die am Sonntag eine Rast auf dem höchsten Berg im Landkreis Karlsruhe einlegten und zusammen mit dem Schwarzwaldverein den Geburtstag des Aussichtsturms feierten. Eigentlich habe man in größerem Rahmen feiern wollen, wegen der Pandemie mit ständig ändernden Regeln sei es dem Verein zu unsicher gewesen.

Um den 28,5 Meter hohen Turm ist ein kleines Hochplateau entstanden, weil einige Bäume gefällt wurden. Die Ro-dungsaktion sorgte nicht bei allen Wanderern für Begeisterung. An der Tür klebte ein Zettel mit teils bösen Worten. „Uns wurde vorgeworfen, wir würden die Würde des Mahlbergturms entweihen“, berichtet Dahlke. Dabei sei der Schwarzwaldverein nicht einmal über die Fällarbeiten informiert worden. Dahlke habe nur vom Revierförster erfahren, dass die Bäume nicht mehr witterungssicher gewesen seien. Drei junge Leute haben von Michelbach kommend den Bernstein erklommen, der Mahlberg ist die letzte Station ihrer 20-Kilometer-Tour. „Ich finde es schön, dass solche Ausflugsziele attraktiv gemacht werden, sieht super aus“, so beschreibt Rafael die Graffiti. Schmunzelnd gesteht Katharina, dass sie die Bäume als Schattenspender etwas vermisse. „Es sollte mehr Geld in solche Projekte fließen statt in Indoor-Aktivitäten. Man kann sich auch in der Natur beschäftigen“, meint Christian.

Derweil bleibt weiter unklar, wer sich zukünftig um das Bauwerk kümmert. Seit Jahren fährt Dahlke einmal im Monat auf den Mahlberg, um nach dem Rechten zu schauen und den Turm in Schuss zu halten. Fakt ist: Im März 2022 gibt die Vorsitzende ihr Amt ab. Wie sich der neue Vorstand in Sachen Mahlbergturm positioniert, sei unklar, das Alter der Mitglieder liege bei 60 plus und es fehle an Nachwuchs, erklärt Dahlke.

So habe man Ende 2020 den Turm mit der dazugehörigen Markgrafenhütte der Gemeinde Malsch als „Geschenk“ angeboten (die BNN berichteten). Aktuell wisse sie von keiner neuen Entwicklung. Peter Walter, Vorsitzender des Hei-matvereins Völkersbach, fügt hinzu, dass der Ortschaftsrat in seiner jüngsten Sitzung signalisiert habe, den Turm über-nehmen zu wollen und sehr interessiert sei. Nun müsse der Gemeinderat entscheiden. „Ich will den Mahlbergturm in guten Händen wissen. Wir wollen die Leute sensibilisieren, dass es hier einen Aussichtspunkt gibt, den man erhalten sollte“, betont Dahlke.

Der Völkersbacher Achim Ochs kommt mindestens zweimal im Jahr hierher und schwärmt von den atemberaubenden Landschaftsbildern, die er von der Turmspitze aus aufgenommen hat. Auch er unterstreicht die Bedeutung des Bauwerks: „Für uns Völkersbacher ist der Turm sehr wichtig.“
Ein Platz zum Verweilen: Zum 125-jährigen Bestehen des Mahlbergturms kamen am Sonntag zahlreiche Wanderer und Mountainbiker zu dem beliebten Aussichtspunk und sahen sich das bunte Graffiti am Sockel des Turms an.

Text und Foto Stefan Lumpp, mit freundlicher Genehmigung der BNN

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