Waldesruh‘ vs. Motorenlärm – eine Bestandsaufnahme

Der Frühling ist da, und mit ihm steigt gerade an Schönwetter-Wochenenden und -Feiertagen auch wieder der Lärmpegel entlang landschaftlich reizvoller Strecken im Schwarzwald und darüber hinaus. In einer Online-Veranstaltung am Abend des 29. April diskutieren Vertreter zahlreicher Institutionen erneut über das Thema und berichten über den aktuellen Stand der Dinge. Veranstalter ist die Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg.

Kaum treffen blauer Himmel, milde Temperaturen und trockene Straßen jetzt im Frühling zusammen, zieht es Motorradfahrende und Autotouristen nach draußen, und es beginnen die Diskussionen um Motorenlärm und Waldesruh wieder neu, am Gartenzaun genau wie in den Zeitungen. Die von vielen Einheimischen und Gästen so geschätzte Ruhe im Schwarzwald wird durch Motorenlärm erheblich gestört. Es gibt kaum einen Ort, an dem man dem Lärm komplett entgehen kann, und entlang mancher Strecken wird die Belastung schier unerträglich. Das hat Auswirkungen auf die Gesundheit, den Naturgenuss und die Erholung, ja sogar auf die Wildtiere.

Zwei Jahre nach der vielbeachteten Auftaktveranstaltung in Bernau soll berichtet werden, was sich zwischenzeitlich an der Front zwischen Waldesruh‘ und Motorenlärm getan hat und wie weiter mit der Lärmproblematik umgegangen werden soll.

Der Lärmschutzbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, Thomas Marwein, berichtet über den derzeitigen Stand der Bemühungen um Minderung der Lärmbelastung. Aus Tirol berichtet Dr. Christoph Lechner, Mitinitiator des „Tiroler Modells“, nach dem besonders laute Motorräder auf bestimmten Strecken in Tirol nicht mehr fahren dürfen.

Diskutiert werden sollen diese Ansätze mit Bernd Obrecht vom Motorradclub „Kuhle Wampe“ aus Freiburg, mit Margret Mergen, der Oberbürgermeisterin von Baden-Baden, und mit Kristian Raue aus Kirchzarten, dem Betreiber der Plattform „Rettet die Stille“. Moderiert wird die Veranstaltung von Roland Schöttle, dem Geschäftsführer des Naturparks Südschwarzwald, und Dr. Stefan Büchner, dem Leiter des Naturschutzzentrums im Haus der Natur am Feldberg.

Wie sehr das Thema im Schwarzwald bewegt, zeigt schon die Phalanx aus Mitveranstaltern, die sich unter dem Dach der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg zusammengefunden haben: Das Naturschutzzentrum Südschwarzwald, das Biosphärengebiet Schwarzwald, der Naturpark Südschwarzwald, der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, der Nationalpark Schwarzwald und der Schwarzwaldverein setzen sich als Veranstalter für „Orte der Stille“ ein.

Die Veranstaltung findet online am 29. April um 19:00 Uhr statt. Eine Anmeldung erfolgt über die Umweltakademie Baden-Württemberg.

6 Kommentare zu “Waldesruh‘ vs. Motorenlärm – eine Bestandsaufnahme

  1. Ich kenne den südlichen Hochschwarzwald gut habe 30 Jahre an der Umgehungsstraße in Todtmoos ein Haus neben dem Heimatmuseum gehabt! Wohne jetzt in Düsseldorf in der Nähe des Flughafens und der Schnellstraße nach Duisburg und Essen!
    In Todtmoos war es an den Schönen Tagen immer lauter als hier. Große Gruppen von Harley oder den Hoch gezüchteten 🏁 Motorrädern sind sehr lärmintensiv! Große Gruppen von Auto s, LKW s, im Grunde alles was fährt passieren die Strassen im Schwarzwald. Es gibt kaum noch Orte wo man diesen Lärm nicht mehr hört, es schalt durch die Täler(Schauinsland, Notschrei, was für ein erbärmlichen Lärm! Erholung für die ganze Familie ist so nicht mehr möglich, da fällt Dir die Schwarzwälder vom Vorleger wenn ne Horde Crossmaschinen vorbeifährt! 😊 Also ehrlich I’m Winter geht s I’m Sommer fährt man besser woanderchst hin, wenn Du Ruhe willst !
    Wolfgang Marks, jetzt Düsseldorf

  2. Ich war letztes Wochenende im Schwarzwald, und natürlich gab es viele Motorradfahrer. Auch viele, die rumrasten und sehr laut fuhren. Hierbei viel mir aber auf, dass davon mindestens die Hälfte, genauso wie zahlreiche Sport- PKW’s die einen mit aufheulendem Motor überholten( in Passagen wo man das nicht sollte), ein Einheimisches Nummernschild hatten.
    Also sind nicht nur die Touristen die, die Lärm machen, sondern genau die die dann wahrscheinlich unter der Woche gegen Lärm sind, mit die Verursacher. PARADOX.

  3. Als neu in die Region Gezogenem ist mir die Problematik hier leider wie tatsächlich noch nirgends aufgefallen. Nicht nur entlang der Wege z.B. im Murgtal ging mir über weite Strecken dermaßen die Ruhe ab, daß ich viele Strecken und Regionen nun meide; auch manche der sicherlich unter ruhigeren Umständen hübschen Ausgangs- oder Endpunkte waren mir an Wochenenden vor Geröhre und Abgasen schlicht unerträglich. (Z.B. Gernsbach, bei dem ich außerordentlich erstaunt war zu sehen, daß es sich tatsächlich „Luftkurort“ nennt.)

  4. An einem Feiertag im Mai bin ich im Südschwarzwald von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang gewandert; von 6:00 – 20:00 Uhr nur Motorradlärm.
    Autos rauschen, Motorräder brummen. In den Ortschaften kann man schon den Unterschied zwischen Motorrad und Auto erhören, aber dann
    nach dem Ortsschild geht der Lärm erst richtig los! Und so geht das den ganzen Tag, weil ja irgendwo immer ein Motorradfahrer eine Ortschaft
    verlässt.
    Der Tourismus wirbt mit wandern im Schwarzwald aber bei diesem Dauerlärm ist das unmöglich. Ich kann die Anwohner gut verstehen, die am
    Wochenende Ihren Wohnort verlassen, weil sie es nicht aushalten.
    Ursache: die Motorräder sind viel zu laut!!!

  5. Jamais je ne recommanderais la forêt noire comme lieu touristique. Le bruit des motos résonne dans les montagnes. J’aime l’hiver et l’été, je me réjouis de la pluie, car ce sont des périodes où les motos ne sont pas là.

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